The Wave Rock und Temperatursturz

Die Wave zu sehen (eine 15m hohe und gut 100m lange Felsformation) war ja schon lange ein Traum von mir. Und so habe ich es richtig ausgekostet, endlich hier zu sein. Da wir 5min von diesem Felsen übernachtet haben, bin ich am Abend das erste mal hin. Am Morgen habe ich tatsächlich bereits um kurz vor 6 das zweite mal dieses Naturphänomen bestaunt und genossen (ich war alleine dort). Um 9 musste Stefan mit und auch ein paar mal den Auslöser der Kamera drücken ?

Eine weitere spezielle Felsformation namens Hyppos Yawn (deutsch: Gähnendes Nilpferd) wollte ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen. Die Australier erzählen übrigens ihren Kinder, dass das Hyppo unartige Kinder frisst ?

Auf den Temperaturunterschied zur Küste waren wir allerdings nicht wirklich vorbereitet ? Sind wir heute morgen bei angenehmen 27° los (um 10 Uhr), kamen wir bei unangenehm kalten, sehr windigen 19° in Albany an (um halb 5). Somit haben wir innerhalb von 2 Tagen je 10 Grad plus und wieder minus geschaft und dabei 760km zurückgelegt. Jetzt sind wir froh, dass wir Strom haben, um die Heizung zu nutzen. Ja, ich weiss – jammern auf hohem Niveau, denn in der Schweiz ist es aktuell sicher kälter ?

Jetzt bleiben wir erst mal 3 Nächte in Albany und lassen unseren Wasserwärmer flicken. Obwohl, so eilig habe ich es nicht mehr, nachdem mir heute eine fremde Frau das Geschirr in der Camp-Küche abgewaschen hat ? Ich habe mein Abtrocknungstuch vergessen und als ich zurück kam, war die Hälfte bereits sauber. Ihre Begründung: so habe ich wenigstens warme Hände. Das passiert auch nur auf Campingplätzen ?

An der Surfhaltung muss ich wohl noch feilen ….
… so wie Stefan ?
Am Morgen früh
Das Hyppo hat mich nicht gefressen
Im Stirling National Park haben Ende Jahr 200 Feuerwehrleute eine Woche gegen das Feuer gekämpft. Und die Natur kämpft sich bereits wieder zurück. Das gibt irgendwie Hoffnung!

Des Rätsels Lösung…

… für unser Stromproblem ist…. (Trommelwirbel) … der Wasserwärmer. Eigentlich sollte das Teil auch mit Gas funktionieren – tut es aber nicht ? Abwaschen mit kaltem Wasser macht noch weniger Spass als sonst ? Und so habe ich das erste Mal in einer Camp Küche abgewaschen.

Immerhin haben wir rechtzeitig wieder Strom, denn heute ist das Termometer auf 35° geklettert. Und da schätzen wir eine funktionierende Klimaanlage halt schon.

Wir sind jetzt beim Wave Rock (ein Wunsch, den ich mir letztes Mal nicht erfüllen konnte). Auch hier haben wir auf dem gewählten Campingplatz ohne Probleme einen Platz bekommen. Und trotz der relativ späten Ankunftszeit war die Rezeption noch besetzt. Wir hatten immerhin über 380km hinter uns und konnten erst nach 12 Uhr Esperance verlassen (warten auf Rückruf von Apollo, Fahren in die Werkstatt und einkaufen). Und auch wenn unser Camper sich besser fahren lässt als der Letzte (immerhin da hat das Teil Vorteile) so dauert so eine Strecke schnell mal 4 Stunden. Und ab und zu eine Pause muss auch drin sein.

Nächste Station wird wohl Albany sein, wo wir Apollo wieder mal einen Besuch abstatten um ein Ersatzteil für den Wasserwärmer zu bekommen. Habe ich erwähnt, dass wir uns darüber gefreut haben, einen neuen Camper bekommen zu haben? Nächstes Mal wollen wir wohl wieder einen alten, der die Kinderkrankheiten bereits durch hat ? Aber eines möchte ich nicht unerwähnt lassen – der Service von Apollo ist wirklich gut!

Mein erster Blick auf den Wave Rock

Nullarbor auf dem Eyre Highway

Dass es keine Bäume gibt in der Nullarbor ist gelogen. Zumindest auf einigen Streckenabschnitten haben wir so etwas Ähnliches gesehen. Dass die Gegend öde ist, stimmt hingegen. Und ziemlich gerade aus ?

Irgendwie ist es sureal – eigentlich fährt man durch so etwas wie eine Wüste und doch sieht man immer mal wieder das Meer. Aufgrund dessen können ab und zu Meeresfrüchte gekauft werden, zumindest in South Australia. Einen Abstecher zum Meer haben wir uns gegönnt und gestaunt über die grandiose Aussicht. Die Klippen waren gute 100m hoch und die Sicht über die grosse Australische Bucht wunderschön (und wie immer windig, extrem windig). Wobei Wind einen grossen Vorteil hat, den ich hier zu schätzen gelernt habe – es surren dann keine Fliegen um den Kopf. Und von denen hat es ebenfalls viele, sehr viele.

Eigentlich wissen wir ja dass Früchte und Gemüse nicht nach Western Australia eingeführt werden dürfen. ABER wir waren so fokusiert, dass Kartoffel und vor allem Honig (hat uns vor 3 Jahren sehr erstaunt) nicht eingeführt werden darf, dass wir das Offensichtliche komplett vergessen haben. Somit gab es zum letzten Abendessen auf südaustralischem Boden (knapp 100m vor der Grenze) Salat und sehr gemüselastiges Essen. Ganz konnten wir es jedoch nicht verhindern, dass wir Gemüse und Früchte zur Entsorgung abgeben mussten. Wir sind aber problemlos durch die Kontolle gekommen. Und somt haben wir etwas Vitamine verloren, aber 2,5 Stunden unserer Zeit wieder erhalten. In den Sommermonaten beträgt die Zeitverschiebung 2,5 Stunden, da West Australien keine Sommerzeit hat, im Gegensatz zu Südaustralien ?

Immer wieder wird mit Warnschildern vor den drei grossen Ks gewarnt (Känguru, Kühe und Kamele – nicht vor Koalas ?) aber auch vor Wombats und Emus. Ausser einem toten Kamel am ersten Tag in der Nullarbor und etlichen anderen Kadaver am Strassenrand oder auf der Strasse haben wir nur Vögel (lebend) gesehen – zumindest ich. Denn Stefan mit seinen Sperberaugen hat auf unserem Abendspaziergang ein grosses Kanguru entdeckt. Ob es die Äpfel, die wir dort deponiert haben (hätten an der Grenze sowieso entsorgt werden müssen) gefressen hat, wissen wir nicht.

Die erste Etappe durch die Nullarbor war ca. 480km was gute 6 Stunden Fahrzeit bedeutet. Da die Strecke von Border Village bis Norseman 750km beträgt, haben wir uns entschieden, diese in zwei «kurze» Etappen von je ca. 375km aufzuteilen. Und so kam es, dass wir bereits vor 3 Uhr auf unserem letzten Platz in der Nullarbor parkiert haben. Zusätzlich waren wir nicht sicher, ob das nächste Roadhouse geöffnet ist und wie die Strassen- und Sichtverhältnisse sein würden. Denn, die einzige Verbindungsstrasse zwischen Süd- und Westaustralien war dieses Jahr bis zum 12. Januar gesperrt, wegen Feuer. Und im Internet wurde von schlechten Sichtverhältnissen gewarnt. Zum Glück konnten wir die Strecke befahren und die Befürchtungen haben sich nicht mehr bewahrheitet. Aber wir haben viele verbrannte Wälder durchquert. Und uns spontan entschieden bis Esperance durchzufahren, was einer Tagesetappe von 570km entspricht.

Und es hat sich ein neues Problem aufgetan – wir müssen wohl ein neues Stromkabel besorgen ?. Es sieht so aus, als ob unseres durchgeschmort ist. Denn wir hatten zwar einen Powered Site aber keinen Strom, da es die Sicherung immer wieder rausgehauen hat. Aber solange es nur so kleine Dinge sind, sind wir ganz zufrieden ?

Obwohl diese Etappen eher eintönig waren, ist dies wohl der längste Blogeintrag, zumindest was Text angeht. Dies liegt daran, dass ich während der Fahrt wunderbar schreiben konnte, ohne viel zu verpassen ?

Wir sind nun gesund in Esperance angekommen. Obwohl wir wieder erwarten in Norseman ein neues Stromkabel ergattern konnten, sind wir immer noch ohne Strom. Es lag wohl nicht am Kabel ? Mal schauen, ob wir Apollo erreichen können, um irgendwie eine Lösung für unser Problem zu finden (am Sonntag ?). Im schlimmsten Fall sind wir etwas mehr als 2 Wochen ohne Strom unterwegs. Das heisst, keine Klimaanlage, keine Heizung und kein Toaster ? Alles andere funktioniert mit Batterie oder Gas.

Und wir hatten einmal mehr Glück – das erste mal war ein von uns ausgewählter Platz ausgebucht. Wieso Glück? Weil wir deshalb zu einem anderen gefahren sind, der viel schöner und gemütlicher ist und einen grossen Platz für uns hatte ? Glück, Pech – wer weiss (gell Mutschka ?).

Sicht als Beifahrerin – alles gerade aus. Man beachte die Bäume am Strassenrand
Keine Bäume mehr
Warnung vor Tieren (gem. Wikipedia gibt es zwischen 300’000 und einer Million wilde Kamele in Australien)
Achtung Kurve ? Stefan musste sich sehr konzentrieren
Mal eine Pause war sehr nötig!
Warnung vor Kühen und Kängurus
Und Flugzeugen….
… denn hier fängt die Landebahn an – mitten auf der Strasse bzw. die Strasse ist die Landebahn
Unsere Gesellschaft am Morgen
Sicht über die «Grosse Australische Bucht»
Der Beweis

Goodbye South Australia

Heute verlassen wir die wunderschöne Eyre Peninsula und voraussichtlich auch Südaustralien, je nach dem auf welcher Seite der Grenze der avisierte Campingplatz steht. Wir haben gut 400km für den heutigen Tag vor uns und wollen in Border Village übernachten, bevor es weiter durch die Nullabor Plain geht. Es liegen 1200km Eyre Highway durch durch die Wüste vor uns. Bin gespannt, ob sie wirklich so karg ist, denn ich habe gelesen, dass die Klippen sehr schön sein sollen.

Hoffentlich werde ich nicht wieder seekrank ? Nach einem Tag durch den Wind fahren, fühlte es sich am Abend an, als ob ich den ganzen Tag auf einem Boot war – es schwankte alles (nein es lag nicht am Alkohol!)

Kängurus

Wer Kängurus sehen möchte, dem sei Coffin Bay empfohlen. Wir haben eigentlich schon damit gerechnet, dass hier Kängurus rumhüpfen, da dies bei der Bewertung des Campingplatzes erwähnt wurde. Auch der Campingplatz selber, hat einiges versprochen, sind doch überall Känguru-Scheisserchen zu sehen. Was wir aber schlussendlich wirklich gesehen haben, hat meine künsten Träume übertroffen. Unmittelbar hinter dem Campingplatz geht man die Hoppler nicht suchen sondern schauen ? Einfach toll!

Ach und wunderschöne Buchten und Landschaften hat Coffin Bay auch noch zu bieten ?

Es waren ca. 8 Tiere zusammen, so genau konnten wir sie nicht zählen
Was guckt ihr
Es juckt im Ohr
Ich bin hier der Chef
Milchbar, oder Mami lässt sich von ein paar Touristen nicht stören

Eyre Peninsula

Mittlerweile sind wir auf der Halbinsel Eyre Peninsula unterwegs. Das kleine Zipfelchen von Südaustralien ist knapp 400 km lang, also im Prinzip die Breite der Schweiz.

Was mich an dieser Halbinsel so fasziniert, sind die Industrie-Städtchen, die trotzdem immer einen schönen Teil mit Parks oder alten, schmucken Gebäude haben. Teilweise sieht es aus wie Filmkulissen.

Wir haben auf dem Campingplatz in Tumby Bay einen ganzen Baum voller Papageien direkt vor unserem Camper gehabt und immer wieder sehen wir Pelikane und Scharen von Galahs. Galahs sind übrigens Vögel, die wie eingefärbte Kakadus aussehen. Von der Lautstärke stehen Galahs ihren weissen Kollegen in nichts nah. Papageien sind etwas leiser aber nicht weniger mitteilsam.

Die Halbinsel ist wirklich eine Reise wert und wir haben erst die Hälfte gesehen. Leider haben sich die Koalas und Kangurus im Lincoln Nationalpark so gut versteckt, dass wir sie nicht gefunden haben. Aber mal ehrlich, wie sollen wir Koalas finden, wenn wir schon die ausgeschilderten Touren nicht finden ?? Wir haben es tatsächlich geschaft, zwischen zwei Trails zu wandern. Dafür durften wir einen Seeadler beobachten und einem Rochen zuschauen, wie er seine Bahnen durchs Wasser zog ?

Wir sind jetzt 10 Tage mit dem Camper unterwegs und fühlen uns einfach wohl. Stefan fährt uns sicher durch die Landschaft und den Wind. Und den hat es irgendwie immer.

Ach ja, in den letzten Tagen waren wir froh um die Jacken, waren doch die höchsten Temperaturen gerade mal bei 25 Grad und das mit kräftigem Wind!

Das Ende der Fahnenstange oder wo ein Pelikan landen kann
Pelikan am gähnen…
… und strecken
Wandbild in Tumby Bay
Abflug
Lincoln National Park
Nein, das Bild ist nicht bearbeitet. In Echt war die Stimmung sogar noch kitschiger
Besuch am Morgen. Manchmal helfen Apfelbütschgi ?
Die Tauben sind immer noch hübscher als bei uns

Barossa Valley – Port Augusta

Erstaunlicherweise wollte Stefan nicht im Barossa Valley bleiben um Weine zu probieren. Ihn zog es an die Küste, so dass wir nur eine Nacht im Weingebiet geblieben sind. Aber die kilometer langen Felder mit Weinstöcke sind schon beeindruckend und ich war teilweise sprachlos.

Auf dem Weg nach Port Augusta sind wir durch das Clare Valley gefahren, auch ein Weingebiet. Dieses hat mir besser gefallen, da es natürlicher und hügeliger ist, als das wohl bekanntere Barossa Valley.

Gestern bevorzugten wir den Innenraum des Campers, weil es draussen brutal heiss war, heute weil es draussen nur noch knapp 22 Grad ist und heftig windet. Wir hatten also einen Temperaturunterschied von fast 20 Grad innerhalb einer Nacht! Und so wie es im Moment aussieht, wird es erst nächste Woche wieder besser, sprich über 30 Grad!

Die Galahs machten am Morgen einen riesen Krach…
….ausser, wenn sie am grasen sind
Grosse Weiten unter bewölktem Himmel
Wir gönnten uns Frühstück/Mittagessen auswärts – Egg Florentina. Fein wars ?

Adelaide zum Zweiten

Wir genlesen die zwei Nächte in Hahndorf, haben das kleine Städtchen bei warmen 36° zu Fuss erkundet und uns in jedem Shop abgekühlt ?

Heute haben wir uns spontan entschieden, Apollo (Vermietstation unseres Campers) in Adelaide einen Besuch abzustatten. Na gut, so spontan war es nicht, es lag daran, dass unser Kühlschrank seit zwei Tagen nicht mehr kühlt ? Die Leute bei Apollo waren super! Ein Check – ja Kühlschrank ist defekt (und das bei einem neuen Gefährt, das gerade mal 21’000 km auf den Buckel hat). Also sollten wir zur Kühlschrank-Reparatur-Werkstatt fahren (ja, das gibt es ?). Allerdings stellte sich heraus, dass die keinen neuen Kühlschrank an Lager hatten. Also bestellten die Mitarbeiter von Apollo einen neuen Kühlschrank zu ihnen. Da die ganze Geschichte etwa 2 Stunden dauern würde, wurde uns das Taxi zum Einkaufszentrum bezahlt sowie eine Entschädigung für die verdorbenen Lebensmittel. Nach knapp 2,5 Stunden konnten wir mit einem nagelneuen Kühlschrank weiter, der auch von Gas auf Strom wechselt, nachdem wir den nötigen Schalter eingeschaltet haben ?

Zum Glück hat sich diese Geschichte knapp 40 Minuten von Apollo ereignet – das Glück ist also weiterhin auf unserer Seite ?

Jetzt sind wir mitten im Barossa Valley und freuen uns über die Klimaanlage, denn heute war es teilweise 43°!

Nach 7 Tagen mit dem Camper sind wir gerade mal eine Stunde Fahrzeit von Adelaide entfernt. Ab morgen werden wir aber definitiv grössere Distanzen zurück legen.

Macht sich Stefan nicht gut als Gänsevater?
Besuch auf dem Nachbarsplatz
Da bekommt doch die Bezeichnung Gänsemarsch ein Bild (ja, ich weiss, es sind Laufenten ?)
Alli mini Äntli schwümmed nöd uf em See, sondern laufed über dStrass
Im Barossa Valley ist ein Glas Wein Pflicht

Zurück auf dem Festland

Wir haben mittlerweile Kangaroo Island wieder verlassen und sind zurück auf dem Festland. In Victor Harbour wurde uns das ganze Ausmass der Brände auf der Insel erst so richtig bewusst, denn ausser gesperrten Strassen und einem etwas unguten Gefühl haben wir in Kingscote kaum etwas von den Feuern bemerkt. In Victor Harbour jedoch war die Luft richtig diesig und die Sicht ganz schlecht. Grund dafür war der Rauch, der von der Insel herübergeweht wird.

Wir sind nach dem Einkauf direkt weiter ins Landesinnere, nach Hahndorf auf einen wunderschönen Campingplatz und haben uns spontan entschieden, zwei Nächte hier zu bleiben. Einziger Mangel hier, es ist nicht möglich, den Camper gerade hinzustellen, so dass wir wie besoffen durch unsere Wohnung torkeln ?

Dafür werden wir durch die Haustiere entschädigt. Die Gänse- und Entenscharen, die uns beehren sind zum schiessen. Wir müssen einfach aufpassen, dass wir nicht in die grünen Haufen treten ?

Unsere Wohnung auf dem Campingplatz Big4 in Hahndorf
Haustiere / Nachbarn? Beides ein wenig ?
Ja, wir fahren manchmal auch Holperpisten, aber nie weit, denn es scheppert ganz gewaltig im Camper. Das Bild ist von Kangaroo Island.